Reisen zu den Oberammergauer Passionsspielen

Kurze Geschichte der Passionsspiele

Zu Beginn der 1630er-Jahre starb fast die Hälfte der Bevölkerung des Dorfes an den Folgen der Pest. Die Bewohner legten ein Gelübde ab, alle 10 Jahre Passionsspiele im Namen Gottes aufzuführen, um so vor dem schwarzen Tod verschont zu bleiben. Die erste Vorführung fand 1634 auf einem Friedhof statt und wie durch ein Wunder blieben alle anderen Dörfer verschont.

Zwischen 1634 und 1680 wurden die Passionsspiele nahezu jedes Jahr aufgeführt. Nach dieser Zeit hat man entschieden, die Vorführung alle 10 Jahre zu inszenieren und mit nur ein paar Ausnahmen behielt man diese Tradition bis heute bei. Im Jahre 1830 wurden die Passionsspiele vom Friedhof des Dorfes zu einem neu errichteten Theater verlegt, das Passionstheater, wo sie bis heute aufgeführt werden.

Wussten Sie, dass …

• die Passionsspiele 5 Stunden dauern und in zwei Teilen mit einer dreistündigen Pause aufgeführt werden? Durch die lange Pause haben die Besucher genug Zeit, um sich mit einem herzhaften Essen zu stärken.
• mehr als 2000 Leute bei den Passionsspielen mitwirken und alle Bewohner Oberammergaus sind? Die gesamte Bevölkerung liegt knapp über 5000 Menschen und das bedeutet, dass fast die Hälfte aller Einwohner an den Passionsspielen teilnimmt.
• jeden Aschermittwoch im Jahr vor den Passionsspielen eine Anweisung an die Darsteller verschickt wird? In dieser Anweisung untersagt man den Darstellern, sich die Haare und den Bart zu schneiden, um für die Passionsspiele möglichst authentisch auszusehen. Diese Anweisung gilt bis zur letzten Vorstellung im Oktober.
• die Oberammergauer Passionsspiele das erfolgreichste Theaterstück ist, dass von Amateuren inszeniert wird? Über 500.000 Menschen besuchen alle 10 Jahre zwischen Mai und Oktober das kleine Dorf Oberammergau, um die Passionsspiele zu sehen.